deutscher Kulturpolitiker und Theologe; CDU; Kultusminister von Baden-Württemberg 1964-1978; Mitgl. des Bundesvorstands der CDU 1967-1977; Widerstand gegen die Nationalsozialisten zus. mit Pastor Martin Niemöller
* 14. Mai 1909 Dorpat (Estland)
† 9. Dezember 1996 Heidelberg
Herkunft
Die familiären Wurzeln von Wilhelm Hahn, die später seine Persönlichkeit mitbestimmten und seine Entwicklung zu einer der markantesten Gestalten der baden-württembergischen Politik beeinflußten, reichten bis ins England des späten 18. Jahrhunderts zurück, wo William Hone einer der wichtigsten christlichen Sozialreformer wurde. Dessen Schwiegersohn Carl Hugo Hahn, H.s 1895 verstorbener Urgroßvater, prägte entscheidend die evangelische Mission im vorkolonialen Südwestafrika. Traugott der Ältere, dessen Sohn und H.s Großvater, war im Ersten Weltkrieg nach Sibirien verbannt worden, bevor er in Reval große Bedeutung als Evangelist erlangte. H.s Vater, Traugott der Jüngere, wirkte als Theologieprofessor an der Universität von Dorpat, bis ihn 1919 Rotarmisten ermordeten. Hugo Hahn, sein Onkel, gehörte als Landesbischof von Dresden zu den Leitfiguren der Bekennenden Kirche.
Nach dem Märtyrertod seines Vaters floh die Familie 1919 aus Dorpat und fand in Gütersloh eine neue Heimat.
Ausbildung
H. besuchte das Gymnasium in Gütersloh und studierte in Tübingen, Göttingen, Bonn und Münster evangelische Theologie. 1937 promovierte er in Tübingen bei Karl Heim, der - zuvor Ordinarius an der evangelisch-theologischen Fakultät ...